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Der Erzmärtyrer Stephanus
Der heilige Stephanus war einer der sieben 'Witwenversorger' und wurde der erste Märtyrer, deshalb auch 'Erst-, bzw. Erzmärtyrer genannt. Sein Gedenktag ist der 26. Dezember, der 2.te Weihnachtsfeiertag. Seine Geschichte findet sich in der Apostelgeschichte des Lukas aufgezeichnet:
Apostelgeschichte 6:
Die Wahl der sieben Armenpfleger
1In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der alltäglichen Versorgung.
2Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, daß wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das Wort Gottes vernachlässigen.
3Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst.
4Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Amt des Wortes.
5Und die Rede gefiel der ganzen Menge wohl; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia.
6Diese Männer stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten die Hände auf sie.
7Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
Stephanus vor dem Hohen Rat
8Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.
9Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus.
10Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, aus welchem er redete. (s. Lk 21,15)
11Da stifteten sie einige Männer an, die sprachen: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und gegen Gott.
12Und sie brachten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, traten herzu und ergriffen ihn und führten ihn vor den Hohen Rat
13und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz.
14Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat.
15Und sie sahen auf ihn alle, die im Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
Apostelgeschichte 7:
Die Rede des Stephanus
1Da fragte der Hohepriester: Ist das so?
2Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,
3und sprach zu ihm (1. Mose 12,1): «Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.»
4Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herüber in dies Land, in dem ihr nun wohnt,
5aber er gab ihm kein Eigentum darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte.
6Denn so sprach Gott (1. Mose 15,13-14): «Deine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und mißhandeln vierhundert Jahre lang.
7Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen müssen, will ich richten», sprach Gott, «und danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte.»
8Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter.
9Und die Erzväter beneideten Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm
10und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus.
11Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsre Väter fanden keine Nahrung. 12Jakob aber hörte, daß es in Ägypten Getreide gäbe, und sandte unsre Väter aus zum erstenmal.
13Und beim zweitenmal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.
14Josef aber sandte aus und ließ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fünfundsiebzig Menschen.
15Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsre Väter;
16und sie wurden nach Sichem herübergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham für Geld gekauft hatte von den Söhnen Hamors in Sichem.
17Als nun die Zeit der Verheißung sich nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
18bis ein andrer König über Ägypten aufkam, der nichts wußte von Josef.
19Dieser ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und mißhandelte unsre Väter und ließ ihre kleinen Kinder aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben.
20Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schönes Kind vor Gott und wurde drei Monate ernährt im Hause seines Vaters.
21Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und zog ihn auf als ihren Sohn.
22Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter gelehrt und war mächtig in Worten und Werken.
23Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen Brüdern, den Israeliten, zu sehen. 24Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rächte den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter.
25Er meinte aber, seine Brüder sollten's verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden's nicht.
26Und am nächsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut einer dem andern Unrecht?
27Der aber seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn von sich und sprach (2. Mose 2,14): «Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns gesetzt?
28Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?»
29Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande Midian; dort zeugte er zwei Söhne.
30Und nach vierzig Jahren erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch.
31Als aber Mose das sah, wunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzuging, zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm (2. Mose 3,5-10):
32«Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.» Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen.
33Aber der Herr sprach zu ihm: «Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land!
34Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden.»
35Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: «Wer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?», den sandte Gott als Anführer und Retter durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.
36Dieser Mose führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang.
37Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat (5. Mose 18,15): «Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern.»
38Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste stand zwischen dem Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern Vätern. Dieser empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben.
39Ihm wollten unsre Väter nicht gehorsam werden, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder Ägypten zu
40und sprachen zu Aaron (2. Mose 32,1): «Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist.»
41Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Götzenbild und freuten sich über das Werk ihrer Hände.
42Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, so daß sie dem Heer des Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten (Amos 5,25-27): «Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir je Opfer und Gaben dargebracht?
43Ihr trugt die Hütte Molochs umher und den Stern des Gottes Räfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegführen bis über Babylon hinaus.»
44Es hatten unsre Väter die Stiftshütte in der Wüste, wie der es angeordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbild, das er gesehen hatte.
45Diese übernahmen unsre Väter und brachten sie mit Josua in das Land, das die Heiden innehatten, die Gott vertrieb vor dem Angesicht unsrer Väter, bis zur Zeit Davids.
46Der fand Gnade bei Gott und bat darum, daß er eine Stätte finden möge für das Haus Jakob.
47Salomo aber baute ihm ein Haus.
48Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66,1-2):
49«Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen», spricht der Herr, «oder was ist die Stätte meiner Ruhe?
50Hat nicht meine Hand das alles gemacht?»
51Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr.
52Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. 53Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten.
Der Tod des Stephanus
54Als sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn.
55-56Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.
57Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein,
58stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus (der spätere Paulus),
59und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach:
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
zitiert hauptsächlich nach: http://www.bibel-online.net/,
christlicher internet dienst
Geistliche Gedanken:
2. Korinther 3, 17
Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit
Freiheit gibt es nur in der Bindung an das Gute, an den schlechthin Guten, den Herrn Jesus Christus.
Bindungen sind Bande, geflochtene Bande, sind also Pflichten. In dieser unbedingten Bindung ist Freiheit, und wo Freiheit ist, da wird der Mensch wahrhaft Mensch, wird er ganz er selbst und hat in Gott Erfüllung in Zeit und Ewigkeit.
So sei der Christ in keinem System gefangen, er sei völlig unbefangen, aber ein Gefangener von der Liebe des Herrn, die alles andere überragt. Der Christ sei getrieben vom Heiligen Geist. Dieser Geist muß erbeten werden, und das Gebet um den Geist hat Verheißung überschwenglicher Erfüllung bei sich - und wer da bittet, dem wird gegeben.
Das Gebet um den Geist vereinigt uns in dem Geist, der der Herr ist.
(Pastor Eckart Hoppe, St. Stephan-Gemeindebrief Mai 1995)